Austausch hier in Kiel oder im Ausland

Die – so genannten – Austausche bei Friendship Force haben sich über die Jahre von echten Austauschbegegnungen zur heutigen Form entwickelt.

FF Kiel zu Gast bei FF Mexiko City, März 2007
Friendship Force Kiel zu Gast bei FF Mexiko City, März 2007
Gruppenbild vor der Universität von Mexiko City, Verwaltungsgebäude,
Monumentale Wandmalerei von David Siqueiros

Heute besteht ein typischer Austausch von Club zu Club aus 15 – 20 Ambassadors = Botschafter, die zu einem anderen Club reisen und dort 5-7 Tage bei einzelnen Clubmitgliedern zu Gast sind.

Nach der ersten Woche kann sich ein zweiter Aufenthalt im selben Land oder derselben Region anschließen.

Anschlussaufenthalt in Comitan, Chiapas, Mexiko, März 2007

Anschlussaufenthalt in Comitán, Chiapas, Mexiko, März 2007, bei den Pyramiden von Toniná. Foto: Hunger

Es besteht aber auch die Möglichkeit zu individueller Anschlußreise, zu einer Gruppenreise oder z.B. aus Zeitgründen zur Heimkehr.    

Beide beteiligten Clubs bestimmen einen Austauschleiter. Dieser wird im allgemeinen Sprachgebrauch bei Friendship Force Exchange Director – kurz „ED“ -  genannt. Die Aufgaben der Austauschleiter sind vielfältig. Er ist ehrenamtlich tätig und eines der Clubmitglieder. Der ED wird vom Vorstand des Clubs bestellt und bei FFI Atlanta namhaft gemacht. Der Club erhält dann von dort einen Ansprechpartner des Partnerclubs. Wir freuen uns, wenn von Atlanta die Nachricht kommt: „It’s a Match!

ED von FF Kiel in Landestracht, Mexiko 2007

ED von FF Kiel in Landestracht, Mexiko 2007, Foto: Hunger

Der ED sucht dann weitere Mitwirkende für die Vorbereitung. Die Erfahrungen vieler Clubs sind von FFI Atlanta als Anregung in einem Handbuch 2008 Outbound Exchange Director Manual niedergelegt. Es wird periodisch fortgeschrieben.

Unser Club folgt generell den Prinzipien in diesem Handbuch, hat aber in Deutsch die für FF Kiel gültigen Regeln in einer Handlungsanweisung festgelegt.

Die wichtigsten Punkte sind:

  • Die Aufgabe als ED ist freiwillig. Grundsätzlich werden die Austauschleiter gewechselt. Sobald die Reiseziele bekannt sind, wird ein ED gewählt, der zusammen mit anderen interessierten Mitgliedern einen Rahmenplan entwickelt.
  • Die Aufenthalte bei gastgebenden Clubs – wir nennen sie Homestays -  stehen im Mittelpunkt. Touristische Anteile werden danach angeboten oder eventuell individuell gestaltet.
  • Bei einkommenden Besuchen wird größter Wert auf soziale Nähe gelegt und auf Kennenlernen, nicht nur jeweils der Gastgeber. Dies wird versucht durch Einzelveranstaltungen und gemeinsame Fahrten zu interessanten Zielen in der Stadt und auch im Lande, je nach Jahreszeit.
FF Blumenau und Santo Angelo, Brasilien in Kiel, Thor Heyerdahl, Sommer 2001

FF Blumenau und Santo Angelo, Brasilien in Kiel: Unser „Bootsmann“ Helga aus Berlin an Bord des Traditionsseglers Thor Heyerdahl,
Sommer 2001. 

Standardziele bei uns sind Lübeck, Preetz, Schleswig, Flensburg, die Westküste und Rendsburg. Darüber hinaus erfolgt meist ein Besuch im Rathaus und Begrüßung durch den Stadtpräsidenten oder einen Vertreter. Alle Clubmitglieder tragen mit guten Ideen zum Gelingen des Programms bei.

Begrüssung durch FF Seoul, Südkorea, April 2009

Begrüßung durch FF Seoul, Südkorea, April 2009, Foto: Hunger

  • Die Frage der Finanzen und der Preisgestaltung ist eine, die alle interessieren.
    Bei uns in Kiel ist das Bemühen vorrangig, nach einer preiswerten, nicht billigen Lösung zu suchen. Die Kosten sollen akzeptabel sein und durchsichtig für alle Teilnehmer. Eventuell anfallende Ermäßigungen oder Freiplätze werden auf alle Teilnehmer umgelegt. Der ED erstellt einen Kostenplan, so daß jeder Teilnehmer weiß, was er für was bezahlt.
    Nicht immer ist Gruppentarif die preiswerteste Lösung, z.B. bei Flügen oder in Hotels (Recherche Internet)

Bei Austauschen stützen wir uns auch auf die Erfahrungen der gastgebenden Clubs, z.B. für die Weiterreise, über ortsübliche Trinkgelder, Erfordernis von Begleitpersonen und Anderes.

Der besuchende Club entscheidet über die Anträge zur Teilnahme an Austauschprogrammen. Eine bloße Meldung und Aufnahme in die Liste erfolgt nicht automatisch, da mit dem Antrag von den Interessenten Vorbedingungen zu erfüllen sind: Physische Leistungsfähigkeit für das geplante Programm des gastgebenden Clubs, Versicherungserfordernisse, Kenntnis und Akzeptanz der Ziele und Verfahren von Friendship Force.
Die Entscheidungen trifft der ED, mit Bestätigung durch den Vorstand. Aber… bei all den mehr als 40 durchgeführten weltweiten Austauschen haben sich nie Schwierigkeiten ergeben: im Gegenteil, für jeden anfänglich Zögernden war ein Austausch mit Friendship Force ein großer Gewinn.
Die von allen Clubs gesammelten Erfahrungen finden ihren Niederschlag in den Richtlinien von FFI Atlanta (Club and Exchange Policies).

Klaus Tengeler mit Ambassadors aus Japan, 2005
Klaus Tengeler, langjährig Vorsitzender und mehrmals Austauschleiter mit charmanten Ambassadors aus Japan, 2005

Nichtsdestoweniger haben die Clubs eigene Regeln, die vom Vorstand und der Mitgliederversammlung beschlossen werden.
Im Übrigen: Ein Interessent muss nicht von vornherein Mitglied von Friendship Force sein. Die Erfahrung zeigt: Wer einmal mit Friendship Force gereist ist, kann es nicht mehr lassen.


Mit Friendship Force erlebt man die Fremde weit intensiver als ein Tourist.

Eingang zum buddhistischen Yongmunsa Tempel südlich von Seoul

Eingang zum buddhistischen Yongmunsa Tempel südlich von Seoul, erbaut 913, mehrere Male erweitert, zerstört 1907, wiedererrichtet 1909 und 1938. Beim Tempel und Kloster steht ein mehr als 1100 Jahre alter Gingkobaum, Nationalerbe von Korea Nr. 30.   

Koreanische Lebensweisheit:
„ Wer mit wohlwollender Güte gibt, hat keine Feinde!“

Friendship Force lebt von der Grundidee: Freunde zu Freunden; dies soll für alle Mitglieder eines Clubs gelten, auch für Berufstätige (die nicht ihren ganzen Jahresurlaub für einen solchen FF-Austausch hergeben wollen, oder Lehrer, die auf die Ferien angewiesen sind) und Normalverdiener. Eine touristische Ausrichtung der Austausche mit hohen Kosten und langer Reisezeit widerspricht dieser Idee.